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Rainer Maria Rilke Sehnsucht nach dem islamischen Gebet

Religion ist etwas unendlich Einfaches, Einfältiges. Es ist keine Kenntnis, kein Inhalt des Gefühls, es ist keine Pflicht und kein Verzicht, es ist keine Einschränkung: sondern in der vollkommenen Weite des Weltalls ist es: eine Richtung des Herzens ... Daß der Araber zu gewissen Stunden sich gegen Osten kehrt und sich niederwirft, das ist Religion. Es ist kaum "Glauben". Es hat kein Gegenteil. Es ist ein natürliches Bewegtwerden innerhalb eines Daseins, durch das dreimal täglich der Wind Gottes streicht, indem wir mindestens dies: biegsam sind." [Bief vom 28. 12. 1921]

"... ich bin seit Cordoba von einer beinah rabiaten Antichristlichkeit, ich lese den Koran, er nimmt mir, stellenweise, eine Stimme an, in der ich so mit aller Kraft drinnen bin, wie der Wind in der Orgel. Hier meint man in einem Christlichen Lande zu sein, nun auch hier ists längst überstanden, christlich wars, solang man hundert Schritte vor der Stadt den Mut hatte, umzubringen; darüber gediehen die vielen anspruchslosen Steinkreuze, auf denen einfach steht: hier starb der und der, - das war die hiesige Version des Christentums. Jetzt ist hier eine Gleichkültigkeit ohne Grenzen, leere Kirchen, vergessene Kirchen, Kapellen, die verhungern, - wirklich, man soll sich länger nicht an diesen abgegessenen Tisch setzen und die Fingerschalen, die noch herumstehen, für Nahrung ausgeben. Die Frucht ist ausgesogen, da heißts einfach, grob gesprochen, die Schalen ausspucken. Und da machen Protestanten und amerikanische Christen immer noch wieder einen Aufguß mit diesem Teegrus, der zwei Jahrtausende gezogen hat, Mohammed war auf alle Fälle das Nächste; wie ein Fluß durch ein Urgebirg, bricht er sich durch zu dem einen Gott, mit dem sich so großartig reden läßt jeden Morgen, ohne das Telephon "Christus", in das fortwährend hineingerufen wird: Holla, wer dort? - und niemand antwortet." [Brief vom 17. 12. 1912]

"Das Christentum, dachte man unwillkürlich, schneidet Gott beständig an wie eine schöne Torte, Allah aber ist ganz, ist heil." [Brief, 4.12.1912]

Rainer Maria Rilke (1875-1926) ist einer der bedeutendsten Dichter, die unserem Volk gegeben wurden. In der Folge der deutschen Dichter und Denker steht sein Name neben den ganz Großen: Goethe, Schiller und Hölderlin. Wie sie, erschloß er der deutschen Sprache in seiner Zeit eine Präzision und damit einen neuen Raum, der dem heutigen denkenden Menschen für sein eigenes Leben zur Bedeutung werden kann. Sein Schicksal führte ihn - über die entschiedene Zurückweisung des Christentums - zur Wirklichkeit des Islam.

Rilke wurde in Prag geboren. Seine Lebenszeit umfaßte noch die letzten Jahrzehnte der europäischen Monarchien. In einem Zeitalter, das Nietzsche hellsichtig als das Ende der geschichtlichen Rolle des Christentums, sowie damit einhergehend als Heraufkunft des europäischen Nihilismus erkannte, war es Rilke aufgegeben, die Entwurzelung der Menschen aus Glauben, Volk und Heimat in ihrer ganzen Schwere zu durchleben. Vor diesem Hintergrund, der sich heute, im Zeitalter der Herrschaft der Technik, nicht verändert, sondern verschärft hat, steht Rilke für die Suche des Menschen nach Sinn und Einheit seines Lebens.

Die für ihn allesamt sehr unbefriedigenden Stationen einer militärischen Kadettenerziehung, einer Handelsakademie, sowie dem später begonnenen Studium der Kunstgeschichte bzw. der Rechtswissenschaft, mündeten in seinen frühen Zwanzigern in ein lebenslanges, ruheloses Reiseleben, das er, losgelöst von Heimat und Familie, zunehmend als schwer lastende Berufung eines Dichterseins begreifen mußte.

Rilke hatte zwei lebende Meister, deren Einfluß ihn formten und nachhaltig bestimmten. Mit vierundzwanzig Jahren besuchte er Tolstoi auf seinem Gut in Rußland, dessen Volksfrömmigkeit und menschlich einfacher Charakter ihm als tief bewegende Einheit von Gott, Volk und Natur erschien. Drei Jahre später lebte und arbeitete er als persönlicher Sekretär des Bildhauers Auguste Rodin in Paris. Von ihm lernte er die tagtägliche unablässige Arbeit, die Intensivität einer hingebungsvollen handwerklichen Auffassung von Dichtung.

Sein berühmter Roman jener Jahre, "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" (1910), stellt literarisch den Anbruch einer neuen Zeit dar; das Thema der Angst als existenzielle Erfahrung, der Fortfall aller bisher geglaubten Sicherheiten weist in dichterischer Weise bereits auf das Sinns-Denken Martin Heideggers hin. Rilke selbst begriff dieses Werk als "hohe Wasserscheide", die Figur des Malte als "Herz, das eine ganze Oktave greift: nach ihm sind nun nahezu alle Lieder möglich." "Nur ein Schritt", sagte Malte, "und mein tiefstes Elend würde Seligkeit sein."

Diesen Schritt unternahm Rilke in den Jahren 1910 und 1913, als er nach Nordafrika und Spanien reiste, wo er in der Begegnung mit dem Islam zu einer entschiedenen Ablehnung des Christentums gelangte und erkannte, wie nah und wesensverwandt ihm das Wissen der Muslime war. Wenn Rilke von der "Lebens- und Todesbejahung als Eines", von der "Alleinheit des beseelten Weltinnenraumes" spricht, so mußte er fasziniert erkennen, daß die Muslime von jeher eine geistige Wissenschaft der Bestimmung der Einheit Allahs besitzen: "Es gibt weder ein Diesseits noch ein Jenseits, sondern die große Einheit, in der die uns übertreffenden Wesen, die "Engel", zu Hause sind... Der "Engel" der Elegien hat nichts mit dem Engel des christlichen Himmels zu tun - eher mit den Engelsgestalten des Islam..." [Brief, 13.11.1925]

Rilkes Leben glich einer von ihm bewußt erfahrenen, lebenslangen Pilgerschaft, deren unausgesprochene Sehnsucht die wissende Ergebenheit, d.h. das Gebet des Muslims, war. Damit bahnt er den heutigen Europäern den Weg zur Botschaft des Islam.



Geschrieben am: 03.02.2003
gelesen: 170
Autor: www.islamische-zeitung.de
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