Bismillah,
Irrahman Irrahiem! deutsches Sufiportal,
Die Plattform für Sufismus und Islam
Das Portal für Sufismus und Islam
Pfeil Navigation
Pfeil Home
Pfeil Koran & Hadith
Pfeil Literatur & Musik
Pfeil Downloads
Pfeil Links
Pfeil Texte
Pfeil Kalender
Pfeil Suchen im Portal
Pfeil Suchen im www
Pfeil User
Pfeil Votes
Pfeil Toplists  
Pfeil Newsarchiv
Pfeil Kontakt
Pfeil Derwisch - Chat
Pfeil Forum
Pfeil Gästebuch  
Pfeil DISCLAIMER
Pfeil Impressum
Pfeil ZUM NACHDENKEN:

NEU:  


Pfeil Sonnenhellmittel


Pfeil Statistik

Online: 3
IP: 209.237.238.174
Besucher: 89894
Besucher heute: 77
Seitenaufrufe: 379899
Seitenaufrufe heute: 274
Datum: 15.03.2005
Zeit: 13:23

Sie sind eingeloggt als Gast ( einloggen )


Pfeil Werbung


Braunau Kunst Webdesign Suchmaschine Österreich Alternativsuche Partnerprogramme Gratisauktionen blog



Irina Tweedie im Gespräch

Die gebürtige Russin Irina Tweedie ist in Wien und Paris aufgewachsen und heute über achtzig Jahre alt. Sie machte sich 1961, im Alter von etwa fünfzig Jahren, auf den geistigen Weg. Indien, das Land der Seele, wurde die Heimat ihres geistigen Weges. Dort traf sie Guruji, einen Yogi und Sufi aus der Schule der Naqschibandîyye.
Der Ganges und später der Himalaja bildeten die jahrelangen Statio-nen ihres geistigen Leidens- und Erlösungsweges. Nach dem Tod ihres Meisters kehrte sie auf dessen Geheiß nach Europa mit dem Auftrag zurück, auch andere Menschen auf dem sufischen “Pfad der Liebe” zu führen.
Ihre Schrift “Wie Phönix aus der Asche” wie auch Umgang mit der Kosmologie C.G. Jungs hat sie und ihr Domizil in London zu einem Anziehungspunkt für viele intellektuell und geistig aufgeschlossene Frauen der Bundesrepublik und Europas gemacht. Noch vor wenigen Jahren waren ihre Sommercamps in Italien von vielen Hunderten Besuchern überlau-fen. Aus Alters- und Gesundheitsgründen lebt sie zur Zeit zurückgezogen in ihrem Londoner Haus und empfängt nur noch vereinzelt Schüler.


Frau Tweedie, was bedeutet Heilung für Sie? Und welche Arten von Heilverfahren der Sufis haben Sie an sich selber erfahren dürfen?

Die Menschen der Sufi-Linie, zu der ich gehöre, sind keine Heiler, auch ich nicht. Wenn der Mensch jedoch Gott will und sich diesem ganz hingibt, wird er automatisch geheilt. Ich bin zwar kein Heiler, aber ich habe sehr viele geheilt. Doch habe ich das nicht vollzogen. Es ist einfach geschehen. Wenn das Herz gebrannt hat und die Wahrheit wollte, dann brauchte ich gar nichts zu tun.
Ich habe es einfach Ihm gesagt. Ich habe das Recht, Ihn zu bitten. Ich habe für dieses mein Recht bei Ihm bezahlt. Auch mit Geld. Aber Geld ist nichts. Ich habe mit mir selbst bezahlt.
So hat es auch unser Lehrer gesagt: Ich bin ganz frei. Wir sind ganz frei. Niemand kann mir etwas befehlen. Nur Er allein. Die Heilung wird mit sehr viel Wasser getan. Ich magnetisiere das Wasser. Und wirklich, allein durch Seine Gnade sind ganz wunderbare Dinge geschehen. Sie sind Sufi. Sie wissen, wie viel man sagen kann und wie viel nicht.
Man magnetisiert das Wasser: Mit Prana, mit Atem. Man betet natürlich. Ich tue dies in der Nacht. Ich meditiere. Ich brauche manchmal eine Nacht, manches Mal zwei Nächte, manches Mal drei Nächte dazu. Und manches Mal nur einige Sekunden. Das hängt nicht von mir ab, jedoch es hilft immer.
Mein Lehrer hat zu mir gesagt: Wir können alles heilen. Jedoch können wir nicht jeden heilen. Und das ist schön für mich, und ebenso leicht. Ich brauche auch gar nichts zu wissen. Ich lasse es zu... Denn es gibt zweierlei Heilungen – und zweierlei Kräfte. Die yogische Kraft und die Gotteskraft. Wir arbeiten nur mit Gotteskraft; dem Göttlichen Willen und der Göttlichen Macht. Für beide muss man sich ergeben haben. Der Mensch muss Glauben haben. Wer zu mir kommt und fragt, und etwas erbittet – ich bin krank, meine Frau, mein Mann ist krank – muss glauben, dass ich’s machen kann. Es ist wie bei Jesus... Ich glaube, Sie erinnern sich an diese Episode... wo Fischer gefischt haben und großer Sturm war... Und er ist zu ihnen übers Wasser gekommen... und Petrus hat gesagt: “Ich möchte auch zu Ihnen kommen, Meister!” Und dieser hat gesagt: “Dann komme!” Und er begann auf dem Wasser zu gehen. Und dann fing er an, sich zu fürchten und ist ins Wasser gefallen und wäre fast ertrunken. Und Jesus hat gesagt: “Du Mensch von kleinmütigem Glauben...”. Das ist’s, worum es geht. Arbeitet man mit dem Göttlichen Willen, so müssen die Leute Glauben haben, und der, welcher arbeitet, muss sich ergeben. Das Ergebnis ist das gleiche, der Mechanismus jedoch anders. Der Yogi macht es mit dem Willen. Die Gefahr dabei jedoch ist, dass ich, wenn ich mächtig bin, Sie in meine Macht zwingen kann. Und ich denke: Hier kommt das Ego ins Spiel. Ich kann Sie zwingen! Das ist schwarze Magie und nicht erlaubt. Solches ist auf dem wirklichen Pfad nicht möglich. Ich weiß gar nichts und will gar nichts. Es ist besser, nichts zu wissen – und gefährlich, Macht zu haben.
Sie können die ganze Macht haben, wenn Sie selbst ergeben sind. Dann ist Sein Wille Ihr Wille. Das ist ganz absolut. Das ist so wunderbar. Man weiß es; und doch ist es gefährlich. Ich weiß, es wird gemacht ... (schnippt mit dem Finger, und lacht) ... Das bin nicht ich, das bist nicht Du. Es wird von Ihm gemacht und niemand weiß, wie es geschieht ...

Gibt es Gebete, über die Sie sprechen dürfen? Die Sie während Ihrer Meditation des Nachts sprechen?

Nein. Das sind keine Gebete. Man wirft das Herz irgendwo hin. Man geht irgendwo hin. Irgend etwas kommt zu Ihnen. Es sind keine Gebete. Es ist ein Ganzes. Da sind keine Worte. Man kann auch nichts sagen. Es ist kein Geheimnis. Doch wie soll ich es ausdrücken...?
Vielleicht ist das Beste, was ich sagen kann: es sind Momente, wo Sie fließen wie ein Fluss. Man verschwindet – und doch geschieht viel mehr... . Aber wie das geschieht? Der Verstand steht offenen Mundes dabei und ist ganz wie ein Kind. Das ist mein Problem, darüber spreche ich nicht.
Ich habe natürlich über Sufismus geschrieben. Und jedes Wort davon ist wahr. Zugleich aber ist es nur Schrott. Sufismus ist der heiße Atem der indischen Ebene, es ist der Wind, der ins Gesicht bläst, die Freude in Ihrem Herzen. Sufismus ist das heiße Blut in Ihren Adern und das Lachen Ihrer Kinder und das Lächeln Ihrer Frau. Und, wie der Prophet Muhammed es einstmals sagte: ...er liebte die Schönheit, er liebte die Düfte und die Schönheit der Frauen, und das Leuchten der Augen im Gebet...
Was für Worte! Das ist Sufismus! Das ist Leben! Könnte man das niederschreiben? Das war immer und das ist noch! Und niemand kann sagen: “Sufismus ist islamische Mystik.” Sufismus ist alles! Die Muslime haben sie (die Mystiker) getötet und verbrannt. Sie waren für sie nichts als ,Ketzer’ gewesen; und der Prophet Mohammed war nicht einmal ein Funke in seines ,Vaters Auge’...
Sufis haben schon Jahrhunderte gepredigt und gelehrt. Sufismus ist nicht islamisch. Im Mittelalter jedoch, nach dem Propheten Muhammed, da hat er seine Blüte erreicht...

Was Sie damit sagen wollen, ist wohl nicht, dass die islamischen Mystiker keine Sufis seien, sondern dass, wie die Sufis sagen, Adam der erste Sufi gewesen ist – und nach ihm alle anderen Propheten...

Ja, das ist es!

Nur, dass der Tassawuf, das Sufitum, durch den Propheten Muhammed abgerundet und vervollkommnet worden ist...

Das ist korrekt, mit dem bin ich ganz einverstanden.

Man muss wohl richtig verstehen, dass die Grundlage von all Ihren Aussagen ist: “Es gibt nur eine Religion!” Und die war der Islam von Anfang an! Wie sie auch hieß. Wie sie auch heißt. Denn Gott, Allah ist eins...

Ja. Alle Religionen sind ein und dasselbe; und wissen Sie, ich glaube, dass es keine Widersprüche gibt. Sie sind nur scheinbar vorhanden. Man kann sie leicht zusammenbringen. Alles ist ganz leicht - und so wunderbar wirklich. Eines Tages, wie ich bereits anfangs erwähnte, habe ich zu mir gesagt: “Wie groß ist das menschliche Herz! Es ist so groß wie das ganze Universum!” Sie können alles einschließen darin! Und da habe ich meinen Lehrer gefragt: “Wie kann ich den Leuten diese meine Freude vermitteln? Ich wünsche mir, meine Freude zu teilen!” Da hat er mir gesagt: “Sie können es nicht! Sie müssen es selber erfahren, es erhalten!”
Und wissen Sie, die Leute kommen mit ihrem Kelch (= Herz), der ganz voll und zugedeckt ist, zu mir. Wie sollte ich etwas in sie hineingeben können? Zuerst werde ich sie ausleeren müssen...
Und so hat er mich auszuleeren begonnen; und wissen Sie, das Interessante ist, dass die Leute mein Buch1) als Erfahrung meiner eigenen Schulung ansehen. Doch alles das war nur die Vorbereitung meiner Schulung, mehr nicht. Während dieser Zeit habe ich meine dunkle Seite, die Schattenseite in mir, akzeptieren müssen. Und ohne das ist Geistigkeit nicht möglich. Meine wirkliche Schulung hat erst in einer Regennacht oben im Himalaya begonnen... (Es klopft, herein kommt Hanka, etwa zehn Jahre jünger als Mrs. Tweedie) “Komm, komm herein!” Das ist meine Leibwächterin.

Haben Sie Angst um Ihr Leben?

Nein, nicht Angst um mein Leben. Aber ich bin oft sehr abwesend. Dann kann sie mich zurück auf die Erde stellen... Leibwächterin nicht im Sinne des Leibes...

Also, eine Seelenwächterin...

Nein. Eine Seelenwächterin brauche ich nicht. Eine Wächterin über etwas, das ich nicht kenne...

Man kann also sagen, dass Sie niemals weder mit physiologischen Medikamenten noch mit gesonderten Gebeten geheilt haben, sondern Sie haben “geheilt”, indem Sie sich dem Willen Gottes ergeben? Und es sind tatsächlich Heilungen geschehen?

Ich weiß nicht und ich kann Ihnen nicht sagen, warum. Als mein Lehrer seinerzeit gestorben war, habe ich zuerst gedacht: Er hat mich betrogen! Ich habe alles weggeben müssen und dachte, dass er nichts gegeben hätte. Oft hatte er darauf hingewiesen, dass das nicht die Schulung sei, sondern nur die Vorbereitung. Doch ich war sehr böse. Ich habe mir gedacht: Wie kann das sein? All dieses Leiden! Doch dann hab’ ich in einer Nacht, während der Meditation, gemerkt, dass er wirklich da war. Am Anfang war da Dualität, da war er, und da war ich; und mein ganzes Wesen war so – und es war so sehr bequem. Ich bin nach London gegangen und stellte mir einige Fragen, da habe ich die Antwort im Herzen erhalten. Verantwortung jedoch habe ich damals keine gehabt. Das ist schon zwanzig Jahre her, und während die Jahre vergingen, ist etwas sehr Interessantes im Herzen geschehen. Etwas Schönes, das ich gar nicht bemerkt hatte. Ich litt weniger und weniger an Dualität. Wenn ich jetzt frage, dann ist keine Antwort zu hören. Dann muss ich es alleine machen. Es war wie ein Wunder und wie ein Blitz. Da wusste mein Verstand: Das ist nicht ’Ich’! Aus diesem Grunde konnte der Stolz nicht bei mir bleiben. Denn Gott arbeitet in einer solchen Weise, dass niemand etwas berichten kann. Es ist “nur” ein Wunder! Ich bin mit meinem Lehrer eins. Auch schon in den Upanishaden steht geschrieben, dass am Ende der Schulung der Atman des Schülers eins mit dem Lehrer ist.
Wie das geschieht, weiß der Verstand natürlich nicht. Er wird es nie verstehen, denn es geschieht auf der Ebene der Seele; und für mich selbst darf ich niemals etwas bitten. Das ist der Naqschibandî-Weg. Ich darf nichts für mich bitten; ich darf nie für mich bitten. Dschami2) lag eines Tages infolge einer Ruhr im Sterben. Er war schon fast gestorben, da schrie er zu Allah: “Ich sterbe, ich blute. Ich kann nicht mehr!” Da hat er die Stimme des Geliebten vernommen: “Wer bist du, um Dich zwischen Mich und Dich zu mischen?” Und Dschami hat geschwiegen - und natürlich ist er nicht gestorben...
Sollte ich selbst die größten Probleme haben, so muss ich mich selber davon befreien. Wenn Ihnen jedoch etwas fehlt, dann kann ich bitten, kann ich fragen. Und es wird mir dann gegeben. Weil ich das Recht zu bitten habe...





Geschrieben am: 07.02.2003
gelesen: 219
Autor: Hussein Abdul Fattah
Links: [ Text bewerten   ] [ Kommentare sehen/schreiben ] [ Druckansicht   ] [ zur Übersicht ]


Seiten: 1
Pfeil Login
Name:
Passwort:



Registrieren
Pfeil Buchempfehlung:

, Gast ( einloggen )!
Ein Buch für Dich?


Pfeil Newsletter
Hier können Sie sich für den Newsletter ein- und austragen.
EMail:
Text: oder HTML:
Pfeil NEU:

Downloads:
1. Mit der Einheit arbeiten (106)
2. Sohbet vom 14. Jan. 2004 (320)
3. Book on the Etiquette of Marriage   (228)
4. Privatsohbet vom Dezember 2003 (249)
5. The Need of Unity of all Mainkind towards Global Peace (101)
6. Musik der Gnaoua   (892)
7. Meded (363)
8. Sohbet vom 9. April 2004 (222)
9. Sohbet vom 31. März 2004 (193)

Texte:
1. Stille Nacht in der Herberge (313)
2. Sohbets Jumada-l Ula Part 1 and 2 (554)
3. Sohbets Rabiu-l Thani Part 2 (502)
4. Sohbets Rabiu-l Awwal Part 1 (603)
5. Sohbets Rabiu-l Awwal Part 2 (517)
6. Sohbets Rabiu-l Thani Part 1 (490)
7. MUHARRAM-Sohbets von Maulana 2.Teil (710)
8. MUHARRAM-Sohbets von Maulana 1.Teil (921)
9. Bittgebet des Großscheikh Abdullah Faiz ad-Daghastanî (1087)

Links:
1. tolerantmonotheism.org (54)
2. yildun.com (70)
3. Barnabas - Evangelium (131)
4. simplyislam.com (54)
5. gurdjieff dominican group (101)
6. Jesus Messias, Marias Sohn, gemäß dem Islam (117)
7. Zahuri Sufi Website (103)
8. nurmuhammad.com (149)
9. Gudri Shahi Sufi Order (135)

Events:
Leider sind keine kommenden Ereignisse im Kalender vorhanden.


Pfeil Werbung: