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Ein Gespräch mit Musaffer-ed-din Osak al-Jerrachi




Musaffer-ed-din Effendi wurde 1916 in Istanbul, Türkei, geboren. Sein Vater war Lehrer am Hofe des Sultans Abdul Hamid. Schon im Knabenalter in das Lesen des Koran eingeweiht, wurde er in frühen Jahren bereits Gebetsrufer (Muezzin) und später Imam. Er war als Kalligraph und Buchhändler für alte islamische Handschriften bekannt. Als Oberhaupt des Helveti-Jerrachi-Ordens hat er, zusammen mit seinen mittlerweile weltbekannten “drehenden Derwischen” und Musikern verschiedene Länder Europas bereist. Prominente Künstler wie Georg Baselitz und Andy Warhol, und selbst Staatspräsidenten wie George Bush und Giscard d’Estaing haben ihm ihre Aufwartung gemacht. Plattenaufnahmen, Publikationen und vor allem begeisterte Besucher aus den verschiedensten Ländern der Welt haben ihn, den “Scheich der Liebe”, weltberühmt gemacht. Durch seine zahlreichen Schriften, u.a. “The Unveiling of Love”, “Reise zum Herrn der Macht”, “The 99 Names of Allah”, “Submission” und viele andere mehr ist er zu einem der inspirierendsten Autoren zeitgenössischer Islamischer Mystik geworden. Er starb 1986.


Musaffer Effendi, wir freuen uns, dass Du mit vierzig Deiner Dir anvertrauten Derwische nach Deutschland, Haus Schnede, gekommen bist. Wir möchten die Gunst der Stunde nutzen, Dir einige Fragen über das Heilen zu stellen. Es heißt, dass Allah mit einer jeden von Ihm erschaffenen Krankheit zugleich deren Medizin erschaffen hat. Unsere Fragen beziehen sich auf die Medizinen der Sufis. Besitzen sie besondere Medizinen? Was kann darüber gesagt werden?

Der erste Schritt zur Heilung besteht darin, dass sich der Mensch von seinen Nafs ammare trennt, d.h. von seinem animalischen Ich, und sich durch sein eigenes Bemühen von seinen Mängeln befreit, und so zur Heilung findet.

Bedeutet das, dass alle – auch physiologischen Krankheiten – geistigen Ursprungs sind?

Wir müssen feststellen, dass es zweierlei Krankheiten gibt. Zum einen die seelische, innere Krankheit. Zum anderen die stoffliche, äußere, sprich: die organische Krankheit. Das ist aus dem Grunde so, weil der Mensch aus zwei Teilen besteht. Seinem stofflichen Körper zum einen; dieser ist aus der Erde entstanden. Zum anderen aus seiner göttlichen Seele.
Nachdem Gott der Erhabene den Körper des Menschen aus Erde erschaffen hatte, so sagt uns der Heilige Koran, hat er yeinen Odem in ihn gehaucht. Insofern hat Gott der Erhabene den Körper praktisch als Reitpferd der Seele erschaffen. Insofern sind sowohl Heilungsverfahren für den aus der Erde erschaffenen Körper als auch für die aus den Himmeln erschaffene Seele vorhanden. Tatsache ist, dass zwischen Körper und Seele ein Verhältnis wie zwischen zwei Ehepartnern besteht; denn widerfährt dem Körper ein Leid, so spürt es die Seele. Zudem ist es so, dass dem Menschen nicht allein durch körperliche Einwirkungen Schmerzen widerfahren, sondern gleichermaßen durch das gesprochene Wort.
Wenn jemand einen anderen als “eklig” beschimpft, so wird dieser sich darüber erregen und ärgerlich sein. Auch das ist eine Form von Schmerzen. Im umgekehrten Falle, wenn jemand einem andern sagt, dass er ein guter, lieber Mensch sei oder dergleichen, so wird dieser Güte und Liebe empfinden, ohne dass jener ihm Spritzen oder Pillen verabreicht hat. Und so wie das vom Menschen gesprochene Wort Wirkungen auf den Körper wie die Seele nimmt, bringen im gleichen Maße Mantren oder Namen Gottes Wirkungen hervor. Ein Vers aus dem Koran sagt uns, dass Worte Wirkungen zu schaffen vermögen, die größer als äußere Einflüsse sind. Es gibt ein arabisches Sprichwort, in dem es heißt: “Die Wunden einer Waffe verheilen. Doch die Wunden des Wortes verbleiben.” Aus diesem Grunde ist die Wirkung des Wortes außerordentlich groß. Sei es die auf den Körper, sei es die auf den Geist. Insofern haben auch die heilenden Worte, d.h. die Namen Gottes, ihre entsprechende Wirkung sowohl auf den Körper als auch auf den Geist. Daher werden von geistigen Lehrern auch bestimmte Formen von Mantren an ihre Schüler gegeben, um den äußeren Menschen zu einem inneren Menschen zu machen.

Wenn sich der Mensch dann selbst gefunden hat, bedeutet das zugleich, dass er zu Gott gefunden hat. Es heißt: “Wer sein Selbst erkennt, erkennt seinen Herrn.”

Tatsächlich gibt es zwei Stufen des Verständnisses dieses heiligen Ausspruchs. Zum einen das Verständnis der unteren Stufen: Der Mensch muss sich darin erkennen, vergänglich zu sein, und aus dieser Erkenntnis zum Ewigen streben. Er erkennt sich darin, aus einem Samen entstanden zu sein, um aus dieser Erkenntnis nach der Erhabenheit zu streben. Da er sich selbst als ’Verlierer’ erkennt, wird er nach einem ’Sieger’ streben. Und wenn der Mensch auf diese Weise denkt, dann findet er den Schöpfer und den Herrn.
Die Erkenntnis der höheren Stufe besteht darin, die Geheimnisse des Lebens zu erkennen. In gleichem Sinne, als würde jemand sagen, dass das Wasser in einem Glas Teil des Meeres sei, doch nicht das Meer.
Wenn der Mensch so über diese Dinge meditiert, wird er sich sagen: “Ich war nicht existent. Wer hat mich ins Dasein gebracht? Wer hat mir mein Dasein, meinen Namen gegeben? Lebe ich nicht als einer Desjenigen, der allein mich leben lässt? Und wird das nicht auch Derjenige sein, der mich sterben lässt?
Warum bin ich gekommen? Und warum muss ich gehen? Woher bin ich gekommen? Und wohin werde ich gehen?
Wer sich dieser Dinge besinnt, erkennt sein Selbst, und damit seinen Herrn.

Bedeutet das, Effendi, dass derjenige, der sich selbst erkennt, eine gesunde Seele in einem gesunden Körper besitzt? Dem lateinischen Sprichwort gemäß “Corpore sano, mens sana” – “In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist”?

Auch wenn der Mensch sein Selbst gefunden hat, ist damit nicht gesagt, dass deswegen auch sein Körper gesund ist. Es gibt Menschen, deren Körper gesund ist, ihre Seele aber ist krank. Und andere, deren Seele gesund, doch deren Körper krank ist. Denn wenn es so wäre, wie es der Frage entspricht, dann müsste der Verstand des Elefanten stärker als der des Menschen sein...

Meine Frage wurde insofern gestellt, weil mir in meinem Leben eine Reihe von geistigen Persönlichkeiten bekannt geworden sind, deren Leber angegriffen und die zucker- bzw. pankreaskrank waren. Die Frage ist, ob nicht auch geistige Arbeit zur Überbeanspruchung des Körpers führen kann?

Es ist tatsächlich so, dass durch Beanspruchungen aus geistiger Übung organischer Schaden entstehen kann.

Ich beziehe mich auf das Bild vom “Reiter und seinem Pferd”. Kann es nicht sein, dass das “Pferd” unter einem unachtsamen “Reiter” leidet?

Ich verstehe das Beispiel, und es sind für alle Fragen Antworten da. Gott der Erhabene, Gepriesene hat die Beherrschung, wir können auch sagen, das Steuern des Körpers einem jeden selbst überlassen. Er hat den Menschen mittels Verboten und Geboten Direktiven hierfür gegeben. Doch selbst der Prophet Hiob hatte viel durch Krankheiten zu leiden. Insofern wurden selbst Propheten krank, ohne dass dieses einen Einfluss auf ihr Prophetenamt gehabt hätte.

Könnte man daraus schließen, dass, je weiter sich ein Mensch geistig und seelisch entwickelt, die Trennung bzw. Unabhängigkeit von Körper und Geist eher größer wird und nicht geringer?

Wir können die Antwort auf eine einfache Formel bringen: zwei Kräfte wirken im Menschen. Zum einen der Geist, wir können auch sagen, die Seele. Zum anderen der Körper des Menschen. Es handelt sich um zwei Kräfte, die miteinander kämpfen. Wenn der Körper gewinnt, verliert automatisch die Seele.

Kennen die Sufis Ihrer Tradition Praktiken, die auf den Körper wirken?

Selbstverständlich. Wir müssen Praktiken unterscheiden, die auf das geistige, und andere, die auf das stoffliche, materielle Dasein zielen. Wir müssen also auch geistige und stoffliche Einflussnahmen voneinander trennen. Bezüglich der geistigen Einflussnahme auf den Körper müssen wir feststellen, dass bereits ein Wort Wirkungen auf den Körper ausüben kann. Es ist tatsächlich so, dass unmittelbar durch geistige Beeinflussungen eine Reihe körperlicher Veränderungen bewirkt werden kann, dass selbst jede noch so kleinste Änderung der Lebensauffassung stoffliche Änderungen im Körper hervorzurufen vermag.
Es ist natürlich nicht so, dass ein Lahmer hierdurch wieder gehen oder ein Blinder wieder sehen könnte. Infolge moralischer Erziehung jedoch wird ein Mensch, der ein Dieb ist, von seiner Leidenschaft zu stehlen befreit. Und ein Lügner wird ablassen von seiner Leidenschaft zu lügen. Das heißt, dass die Seele infolge moralischer Erziehungen reift. Und das hat Wirkung auf den Körper.

Heißt das, dass stoffliche Medizinen wie Pflanzen, Säfte und sonstige Medikamente in den Überlieferungen der Sufis keine Anwendung finden?

Es ist tatsächlich so, dass wir auf dem Wege der Helveti-Jerrachi auch organische Krankheiten durch Besprechungen heilen.

Das bedeutet: durch Gebete, geistige Texte und einzelne Mantren?

Ich will Beispiele hierfür geben. Ein Beispiel befindet sich in dieser Halle (gemeint ist das Entrée des ehemaligen Sufi-Zentrums Haus Schnede; er zeigt auf die während des Gesprächs anwesende Vertreterin des Helveti-Jerrachi-Ordens für den Frankfurter Raum): Als sie zu mir kam, konnte sie fast nichts sehen...
Frau: “Als ich zu Scheich Effendi kam, hatte ich seit etwa zwei Jahren einen Virus in den Augen. Auf einer Reise nach Damaskus hatte sich der Zustand noch verschlimmert. Ich konnte kaum die Finger vor den Augen sehen. Dennoch bin ich nicht nach Deutschland zurückgekehrt. Dann kam ich zu Effendi - und ich wurde geheilt...”
Ein anderes Mal kam ein Mann aus Hannover zu mir, bei dem die Ärzte in Deutschland Krebs diagnostiziert hatten. Sie hatten ihm noch einige Monate zu leben gegeben. Er kam zu mir, und “Dank sei Gott”, er lebt heute noch.
Ein anderes Beispiel ist Gelbsucht, die durch Virusinfektionen hervorgerufen wird. Auch die behandeln wir mittels Gebeten. Und - innerhalb einer Woche - ist nichts mehr von der Krankheit zu sehen.
Ein weiteres Beispiel sind Warzenbehandlungen. In der Bundesrepublik werden diese auszubrennen versucht. Wir besprechen sie allein mit den Gebeten, dann sind sie verschwunden.
Wir können auch von Ziegenpeter oder Mumps sprechen. Wir schreiben hierfür bestimmte Gebete und legen diese auf den Kranken.
Alles das wurde uns aus dem Erbe der Propheten gegeben. Wie wir auch wissen, dass Jesus, der Prophet, die Blinden und Aussätzigen geheilt hat. Gleichermaßen wurden entsprechende Wunder vom Propheten Muhammad (Mohammed) berichtet. Und diese Überlieferung hat sich bis in unsere Gegenwart hinein bewahrt.

Bedeutet dies, dass es sich ausschließlich um verborgene Geheimnisse der Sufi-Meister handelt?

Was die physiologische Wissenschaft der Medizin betrifft, so sind die religiösen Gelehrten die Erben des Propheten. Was geistige Heilung betrifft, so sind es die geistigen Führer der Sufis.

Gibt es besondere Heiler innerhalb der verschiedenen Sufi-Bruderschaften?

Niemand heilt ohne Erlaubnis. Ausschließlich von Herz zu Herz werden die Geheimnisse und die Kraft zu heilen übertragen und weitergegeben. Solches Wissen kann nicht in Büchern gefunden werden. Diese Dinge lassen sich nicht in wissenschaftlichen Kategorien beschreiben. Sie sind allein ein geistiger Vorgang.

Werden also keine speziellen, auf definierte Krankheiten zielende Verfahren geistig weitergegeben? Sondern ausschließlich die allgemeine Befähigung zu heilen?

Scheich Abdullh Halis el-Mevlevi ar-Rifa’i (Vertreter Sheykh Musaffer Osak al-Jerrachis für die Bundesrepublik Deutschland): “Selbstverständlich gibt es Koran-Verse, die sich mit einzelnen Erkrankungen befassen, doch ist die geistige Übertragung der geistigen Heilkraft die Bedingung für ihr effektives Wirksamwerden...”
All die genannten Gebete sind im weitesten Sinne geheime Gebete. Denn wer tatsächlich das Wissen über entsprechende Koran-Verse erhält, der wird erstaunt erkennen müssen, dass diese vom Inhalt her anscheinend keine Beziehung zu den entsprechenden Krankheiten aufweisen. Es kann jedoch im Einzelfall sein, dass einzelne Verse des Heiligen Koran auch eine inhaltliche Beziehung zu den zu heilenden Krankheiten haben. So ist zum Beispiel ein bestimmter Koranvers für alle Augenkrankheiten bekannt.
Um ein weiteres Beispiel für die geistige Behandlung von Krankheiten zu geben: Ist zum Beispiel jemand an Schwellungen der Milz erkrankt, ist folgendes vonnöten: Es wird an einem Mittwochmorgen, vor Aufgang der Sonne, ein scharfes Messer mit schwarzem Heft aus Horn gebraucht. Man überstreicht damit symbolisch den Patienten dort, wo sich die Milz befindet. Zugleich wird etwas Salz (Salinen-Salz) in der Erde vergraben. Mit der Auflösung des Salzes in der Erde wird die Milz genesen sein.

Wird ein Gebet hierzu gesprochen?

Es wird dreimal die Sure Al-Kauthar gelesen. An diesem Beispiel wird uns klar, dass die genannte Sure keine offenkundige Beziehung zur Milzerkrankung besitzt. Das Wichtigste bei der Behandlung liegt darin, dass der Behandelnde von seinem Scheich die Erlaubnis zur Ausführung der Heilung erlangt. In unserem Orden sind vor allem die “Kunst der Traumdeutung” und die Behandlung bestimmter Schmerzzustände von Kindern sowie Behandlungen bestimmter andere schmerzhafter Erkrankungen entwickelt...
Bruder Ata ur-Rachman, ein deutscher Bruder: Hier im Westen gibt es zwei Verständnisse von Heilung: die eine Art wird als symptomatische Heilung verstanden. Sie vollzieht sich per “Pille” und Medikament. Die andere wird durch das Verstehen von ursächlichen Zusammenhängen vollzogen. Was wir von Dir erfahren haben, sind Verfahren zur symptomatischen Heilung mittels Gebet, der geistigen Kräfte des Schaichs und dergleichen. Könnte es sein, dass ein Kranker durch eigenes Verstehen der ursächlichen Zusammenhänge zur Heilung geführt wird?
Eine solche Heilungsweise kann als eine Aufgabe der westlichen Medizin verstanden werden. Auch von seiten des geistigen Weges wissen wir das ein und andere Mal, um was es sich handelt. Doch wenn z.B. zu Jesus, dem Propheten, jemand gekommen war, um Heilung zu erlangen, so hat er ihn geheilt und hat ihn gehen lassen. Zwar sind auch in den Heiligen Schriften die Gründe von Krankheiten beschrieben, doch sind diese für uns ohne Belang.

Heißt das, dass zugleich mit der Erlösung von körperlichen Gebrechen und Schmerzen der Geheilte auch eine seelische Erlösung erfährt?

Wichtig ist, dass Gott der Erhabene, Gepriesene, mittels der gesprochenen Gebete, Mantren und Verse aus dem Heiligen Koran dem entsprechenden Menschen die Heilung gewährt.
So kam zum Beispiel jemand zu mir, der Richter war. Er sagte zu mir: “Der Mensch, der zu dir kommt, um Heilung zu erlangen, gelangt zu ihr nur aus dem Grund, weil er an seine Heilung glaubt.” Das ist ein verbreiteter Glaube in Europa. Wenn jemand kommt und besprochen wird, dann ist allein der “Glaube an die Wirksamkeit” das Mittel des Erfolgs.
Daher sagte ich zu jenem Richter: “Bringe mir jemand, der nicht an mich glaubt”. So wurde mir ein kleines Kind gebracht. Ich sprach die Gebete; und es wurde geheilt. Ich fragte den Richter: “Hat es an mich geglaubt? Hat es von meinen geistigen Kräften gewusst?”
Ein anderes Beispiel ist ein krebskranker Arzt, der nach Istanbul kam. Als ich ihm sagte, es “sei weiter nicht schlimm, ich werde Gebete sprechen. Dann wirst Du weiterleben”, lachte er mich aus. Tatsächlich lebt er heute noch. Morgen wird dieser Arzt hier in diesem Hause erscheinen. Wichtig ist, dass nichts durch den Heilenden (sprich: Scheich) geschieht. Alles geschieht durch Gottes Erlaubnis.
Doch sollte es einmal sein, dass Du Gebete sprichst, die keine Wirkung zeigen, dann hat Allah bestimmt, dass keine Heilung erfolgen soll.
Die Bedingung für das Wirksamwerden der Gebete ist u.a. darin begründet, dass der Betende (Heilende) nichts, was haram (verboten) ist, gegessen haben darf. Selbst wenn ein anderer mir Speisen aufträgt, die, ohne dass er es weiß, unerlaubt, also haram sind, so können die Gebete nicht wirksam werden.

Also können wir sagen, dass die Voraussetzung zur Heilung die eigene Reinheit des Heilenden ist?

Die äußere und die innere Reinheit des Heilenden. Das können wir sagen.

Wir erinnern uns gerade daran, dass Effendi Musaffer ein Buch über die “Neunundneunzig Namen Allahs” geschrieben hat. In dieser Schrift werden den verschiedenen Namen Allahs Nutzen im therapeutischen Sinne zugesprochen...

Das stimmt. Doch längst nicht alle sind darin beschrieben. Aus dem einleuchtenden Grunde, um zu vermeiden, dass das darin enthaltene Wissen zu seinem Gegenteil missbraucht wird...

Wenn die Wirkung von Heiligen Texten und Gebeten in der Übertragung der geistigen Kräfte besteht, wie können dann die Namen Gottes auch für den lesenden Laien - wie darin gesagt - Heilungsnutzen bringen?

Zuerst einmal dürfen wir sagen, dass vieles ungeschrieben bleiben muss. Dennoch sind die beiden (oben) genannten Bedingungen - die Übertragung der geistigen Kraft und die Reinheit des Heilenden - auch in diesem Falle gegeben. Doch es mag im Einzelfall auch sein, dass jemand ohne diese Reinheit den Namen Gottes liest. Und Dieser nimmt die Lesung an. Allah ist nicht der Gott der Schaichs allein. Er ist auch nicht mein persönlicher Gott. Er ist der Gott aller. Und da mag es vielleicht sogar sein, dass ein scheinbar schlechter Mensch Ihn bittet, und Gott gewährt es ihm ...
All diese Dinge sind wie ein zweischneidiges Schwert. Zur einen Seite hin sind sie göttlich, zur anderen hin satanisch. Insofern sind wir aufgerufen, zu sagen, dass es gefährlich ist, die ’Waffe einem Kind zu überlassen’. Aus demselben Grund haben wir ausschließlich einen Teil der Geheimnisse der Göttlichen Namen offenbart. Nur Dinge, die ungefährlich sind. Aus diesem einen Grunde haben wir ausnahmslos nur gute Namen erklärt, auch für den Nichtmuslim.

Heißt das, dass selbst die Namen Gottes zum Negativen hin verwendet werden können?

Natürlich. Es hängt von der Art und Weise ab, wie der Mensch diese ursprünglich göttliche Waffe gebraucht...




Geschrieben am: 07.02.2003
gelesen: 660
Autor: Hussein Abdul Fattah
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