DES SATANS JÜNGSTER TAG
Man hatte dem Sufi-Meister Abu Sa'id lbn Abul Cheir die Frage vorgelegt, was denn am Jüngsten Tag mit dem Teufel geschähe? Ob Gott Seine Abrechnung auch mit diesem, Seinem verfluchten Widersacher hielte?
Seine Antwort war diese:
" Am Jüngsten Tag wird Gott die Kinder von Satan zu ihrem Großvater senden. " Sagt ihm, er solle zu Mir zur Abrechnung kommen! Und kündigt ihm an, daß ich verzeihensbereit wäre, wenn dieser sein Tun bereute. Ich würde ihm in Meiner großen Gunst vergeben."
Die Kinder würden wie geheißen zu ihrem Großvater gehen und diese Botschaft Gottes an ihn weiterreichen. Der "Alte" würde sich sofort auf seinen Weg machen, um vor Gott hin zu treten.
Gott würde zu ihm sprechen:
"lblis! Bereust Du Dein erstes "Nein!", das Du mir bei Meiner Erschaffung des Menschen entgegnet hast, als ich Dir befahl, Dich vor dem Menschen niederzuwerfen? In diesem Fall würdest Du Mich selbst gegenüber Deinem ungeheuerlichen Tun allverzeihend, allvergebend und allerbarmend vorfinden. Ich würde Dir Deine zahllosen Sünden vergeben."
Der Angesprochene würde Ihm schleunigst entgegnen:
" Mein Herr, meine Antwort ist "Nein!" Hätte ich damals "Ja" sagen wollen, hätte ich es schon damals gesagt. Doch ich wollte und konnte es nicht, weil auch Du es nicht wolltest. Zwar hast Du Deinen Befehl - Dein Gesetz - zu diesem Zweck erlassen, doch Du wolltest es nicht, daß ich es auch befolgen sollte. Denn könnte irgend etwas g e g e n Deinen Willen geschehen ?"
Da würde Gott ihm entgegnen:
"Natürlich kann nichts gegen Meinen Willen geschehen!"
Dann würde lblis zu Ihm sagen:
" So tat ich nichts denn Deinen Willen! Und warum sollte ich das, was Du willst, wozu Du zwingst, bereuen ...?"
Geschrieben am: 15.12.2002
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